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29.06.2017

Völkerball / 17.03.2017

Osterholzer Kreisblatt vom 20.03.2017

Mehr als nur eine Coverband
Völkerball lässt es in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck mächtig krachen

Die Rammstein-Cover-Band Völkerball begeistert in der Stadhalle mit einer aufwändigen Show.

Osterholz-Scharmbeck. Die dunklen Töne aus den Lautsprechern gehen durch den ganzen Körper. Ein eigentümlicher Geruch wabert durch die Stadthalle – eine Mischung aus verbranntem Material, glühendem Metall und Feuer. Mit einsetzendem knallhartem Schlagzeug und einer großen Explosion fällt der Vorhang. Jetzt ist klar, worum es an diesem Abend in der Stadthalle geht: Rockmusik à la Rammstein. Die sechs Musiker von Völkerball lassen es ordentlich krachen.

Ganz in Manier des Originals flackern die Scheinwerfer, schießen Flammen über die Bühne und Explosionen fliegen den Akteuren gehörig um die Ohren. Das Bühnenbild wirkt gewaltig. Blitze zucken hinter Glas und zwischendurch drehen sich große Lüfter in schummerigem Licht. „Seit ihr bereit? Willkommen in der Dunkelheit“, röhrt Frontmann René Anlauff ins Mikrofon. Das Publikum tobt.

Ganz oben thront Schlagzeuger Dirk Oechsle und hämmert gnadenlos auf seine Drums ein. Das Bühnenbild ist dem Vorbild nachempfunden, wie die Kostüme, Flammenwerfer, Waffen oder Szenen. So wird Keyboarder Andreas Schanowski in einem großen Kochtopf zubereitet und mit feuriger Masse überschüttet. Im Fokus steht natürlich Sänger Anlauff. Er transportiert die düstere Stimmung der Show, sorgt für Nervenkitzel und Gänsehaut. Mit rauer, heiserer Stimme krächzt er die düsteren mitunter morbiden Texte. Aufgepeitscht gehen die Fans mit, klatschen und brüllen. Sie bekommen, was sie erwartet haben.

Dabei wollen die Musiker keine Coverband sein, die nur kopiert. Völkerball nennt sich „Tributeband“. Sie wollen ihre eigene Anerkennung von Rammstein ausdrücken und die Musik interpretieren. So kommt es in Osterholz-Scharmbeck rüber. Die 800 Rockfans erleben Musik, die sich nach Rammstein anhört, aber trotzdem einen eigenen Touch entwickelt. 99 Prozent Rammstein, 100 Prozent Völkerball – so sehen es die Bandmitglieder selbst.

Es ist der zweite Besuch in der Stadthalle. „Wir haben 200 Karten mehr verkauft“, freut sich Stadthallenmanager Matthias Renken. Offenbar hat sich herumgesprochen, welche aufregende Show Völkerball abliefert. Der Auftritt zeigt: Auch Rockmusik funktioniert in der Halle. Sie wirkt bei 800 Besuchern nicht leer, wie oft befürchtet. So ist die Stimmung bei der Band und den Besuchern gut.

„Wir kommen wieder, wenn wir dürfen“, sagt Anlauff unter lautem Beifall. Die Fans begrüßen das. Ohne Zugaben kommen die Rocker natürlich von der Bühne. Und ganz zuletzt bekommen die Fans das Lied, dass etwas untypisch für Rammstein ist und doch das Bekannteste in der breiten Öffentlichkeit sein dürfte: Engel. Gegen 23 Uhr geht in der Halle der letzte Scheinwerfer aus und die letzten Flammen verlöschen.