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02.11.2021

Electric Light Orchestra Tribute / 30.10.2021

Osterholzer Kreisblatt vom 02.11.2021

Rock’n’ Roll ist immer noch König

Stadthallen-Revival mit Electric Light Orchestra Part II: Erinnerungen an durchfeierte Nächte

Das Electric Light Orchestra Part II zog in Osterholz-Scharmbeck alle Register des alten ELO-Sounds.

Osterholz-Scharmbeck. „You really know the words! That’s awesome! (Ihr kennt wirklich den Text – das ist super!)!“ So freute sich Phil Bates, Sänger und Gitarrist des Electric Light Orchestra Part II, als das Publikum in der nach Corona-Standards gut besetzten Stadthalle bei „Don’t bring me down“ ohne zu zögern in den Chorus einsetzen konnte und klatschend und tanzend Partystimmung in der Halle verbreitete. Kaum eine andere Band hat die 70er-, 80er- und sogar teilweise die 90er-Jahre so geprägt wie das Electric Light Orchestra (ELO) mit ihren 50 Millionen verkauften Tonträgern und zahlreichen Number 1-Hits in den Charts. Phil Bates war bereits 1978 mit dem Electric Light Orchestra und dessen Gründer Jeff Lynne auf „Spaceship World Tour“ und hat als Sänger und Gitarrist des „Electric Light Orchestra Part II“ und der Nachfolgeformation „The Orchestra“ den ELO-Sound bedeutend mitgeprägt. Heute führt Bates als Frontman seine eigene ELO-Formation, die Electric Light Band, die nach wie vor Maßstäbe für alle Fans des Electric Light Orchestra setzt.

Alle Best-of-Hits im Gepäck

Einen Abend lang konnten die in die Jahre gekommenen Fans der Musik „ihres“ ELO frönen. „Die Musik der 70er bis 90er war unbestritten die Beste“, resümierte ein Ehepaar schon im Eingangsbereich zur Stadthalle im Vorfeld des bevorstehenden Abends. Und keiner wurde enttäuscht. 17 Titel umfasste die Setlist des Electric Light Orchestra Part II, darunter praktisch alle „Best of“-Hits – wobei diese Liste natürlich je nach Fan ganz unterschiedlich ausfallen dürfte.

Mit „All over the world“ startete das Publikum in einen musikalischen Jungbrunnen der Erinnerungen. Dass Rock ’n‘ Roll King ist, stand ebenfalls außer Zweifel. Trotz ihres schlechten Rufes kam die „Evil woman“ bei den Osterholz-Scharmbeckern und ihren Gästen von weit außerhalb des Landkreises sehr gut an, ebenso klappte die Verbindung bei „Calling America“ und „Telephone Line“.

Obwohl der Funke schon bei den ersten herzhaften Griffen in die Gitarrensaiten übergesprungen war, tat sich das Publikum zunächst noch schwer, das auch körperlich auszudrücken. Die wippenden Füße, nickenden Köpfe und schwingenden Oberkörper waren zunächst nur durch die Sitznachbarn wahrnehmbar, trotz der engagierten Versuche der Bandmitglieder, Schwung in die Menge zu bringen. Erst die „Verwirrung“ (Confusion) riss die ersten Steh-Tänzer von ihren Sitzen. Im „letzten Zug nach London“ wurden dann mehr und mehr Stehplätze benötigt, und der starke, von aufmunternden schrillen Pfiffen unterbrochene Applaus bewies den Künstlern auf der Bühne, dass die echten Fans des ELO noch kräftig dabei waren. Da gab es dann auch noch die „Sweet talking woman“ zu bestaunen, bevor es mit einem Ticket auf den Mond ging. Der eher ruhige Song gehörte bei vielen Fans im Publikum zu den Lieblingsliedern.

Unterdessen lockerte das Publikum mehr und mehr auf, und „Shine a little love“ und „Xanadu“ holten die Fans zunehmend von ihren Stühlen. Da waren sie wieder, die Jugenderinnerungen an durchfeierte Nächte. „Hold on tight (to your dreams)“ – halte an deinen Träumen fest. Mit dem letzten Song, “Don’t bring me down”, hatten die Musiker dann auf der Bühne den endgültigen Beweis, dass die ELO-Fans noch viele Jahrzehnte später treue Anhänger sind.

Ohne Zugaben durfte Electric Light Orchestra Part II nicht von der Bühne. Lauthals eingefordert vom Publikum rollte Beethoven durch den Saal, und „Can’t get it out of my head“ sorgte dafür, dass der Abend noch lange in Erinnerung bleiben wird.